Politik, Umweltverbände, Verbraucher – eine breite Mehrheit der Bevölkerung spricht sich für einen Umbau der Energieversorgung und eine zunehmend stärkere Nutzung erneuerbarer Energien aus. Über das „wie“ und „wie schnell“ dieser Energiewende wird allerdings noch heftig diskutiert. Besonders die Bedeutung der Photovoltaik wird dabei immer wieder in Frage gestellt: Sie sei zu teuer, wenig effizient und könne auch langfristig keinen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung leisten – so lauten häufig genannte Vorurteile.
Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Zwar liegt der Anteil in der erzeugten Gesamtstrommenge noch immer im einstelligen Prozentbereich. Entscheidend ist aber das enorme jährliche Wachstum der photovoltaischen Stromerzeugung – so hat sich die erzeugte Solarstrommenge allein in den letzten drei Jahren fast versechsfacht.
Gleichzeitig sinken die Erzeugungskosten derart rasant, dass Solarstrom aus Deutschland schon in wenigen Jahren mit dem Steckdosenpreis von konventionell erzeugtem Strom konkurrieren kann.
Doch das sind gerade mal zwei der vielen Argumente, die für den kontinuierlichen Ausbau der Photovoltaik und ihre weitere Förderung sprechen.
Vorurteil: Solarstrom bringt fast nichts für Deutschlands Energieversorgung
Fakt : Bei gutem Wetter und zur Mittagszeit leisten Solaranlagen in Deutschland schon mehr als sämtliche aktuell betriebenen Atomkraftwerke.
Kritiker betonen, dass die Photovoltaik trotz langjähriger Förderung bislang kaum zur Stromversorgung Deutschlands beiträgt. Dabei übersehen sie die enormen Wachstumsraten der vergangenen Jahre, die zu einem enormen Leistungspotenzial geführt haben: Laut Bundesnetzagentur lag die aufsummierte Photovoltaik-Nennleistung Ende 2010 bei rund 17 Gigawatt, unter idealen Einstrahlungsbedingungen entspricht das der Leistung von mehr als zehn konventionellen Kraftwerksblöcken. Schon Anfang März erzeugten die deutschen Solaranlagen bei gutem Wetter über Stunden hinweg mehr Strom als sämtliche am Netz befindlichen Atomkraftwerke.
Und an einem Sonntagmittag im Sommer (maximale Erzeugung und geringer Verbrauch) deckt Photovoltaik bis zu 25 Prozent des Leistungsbedarfs im deutschen Stromnetz. Selbst für eine Vollversorgung Deutschlands mit Photovoltaik werden rechnerisch nur rund 1,1 Prozent der Landesfläche benötigt. Unter www.SMA.de lässt sich die hochgerechnete Momentanleistung aller deutschen PV-Anlagen übrigens live verfolgen. Über eine Kalenderfunktion können zudem auch die Daten zurückliegender Tage aufgerufen werden.
Quelle: SMA, Mai 2011