GemeinhardtAG

Lehrling der Gemeinhardt AG unter den Prüfungsbesten

Weiterbildung gehört dazu

Frankenpost, 11.09.2009

Hof - Für 89 junge Damen und Herren ist am Mittwochabend eine dreijährige Ausbildung zum Handwerker zu Ende gegangen. Mit der Übergabe ihrer Gesellenbriefe im Saal der Bürgergesellschaft erkannte ihnen die Kreishandwerkerschaft Hof-Wunsiedel offiziell die Qualifikation "Fachkraft" an. Insgesamt hatten 98 junge Leute an der Prüfung teilgenommen, vierzehn, das sind 14,3 Prozent, müssen sie wiederholen.

Nach einer musikalischen Einstimmung mit dem Duo "Bolle & Schatz" begrüßte Kreishandwerksmeister Christian Herpich die Absolventen und ihre Angehörigen, aber auch künftige Chefs, Ehrengäste aus Politik, der Berufsschulen, Innungen und der Handwerkskammer von Oberfranken. An die Prüflinge gewandt, sagte er: "Durch den erfolgreichen Abschluss erhalten Sie die Eintrittskarte ins Berufsleben, nämlich den Gesellenbrief." Diesen tollen Erfolg gelte es zu feiern. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner wie auch die stellvertretenden Landräte von Hof und Wunsiedel, der Schwarzenbacher Bürgermeister Alexander Eberl und Horst Weidner gratulierten zur ersten erfolgreich genommenen Hürde im Berufsleben.  

Weiterbildung gehört dazu

Zugleich forderten die Redner dazu auf, jetzt nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern jede Gelegenheit zur Weiterbildung zu nutzen. Angebote gebe es zuhauf. Das Handwerk biete viele Chancen, angefangen vom Meisterbrief bis hin zum Studium.

Der Hauptredner, Kammerpräsident Thomas Zimmer, ging zunächst auf die Bedeutung der Freisprechung ein. Vor nicht allzu langer Zeit habe man zur Begriffsdeutung den Brockhaus aufgeschlagen, heutzutage werde "gegoogelt". Die Online-Enzyklopädie "Wikipedia" bezeichnete die Freisprechung als feierlichen Abschluss der Lehrzeit eines Auszubildenden in einem Handwerksberuf. Mit dieser Berufswahl, die zwar nicht automatisch einen bequemen Arbeitsplatz und materielles Auskommen auf Lebenszeit garantiere, eröffneten sich aber immerhin realistische Zukunftsperspektiven.

Voraussetzungen erworben

"Diese Voraussetzungen haben Sie sich in den vergangenen Jahren erworben", lobte Zimmer und dankte den Ausbildungsbetrieben und Lehrkräften, die den Handwerkern die Fertigkeiten und das theoretische Wissen vermittelt haben.

Zimmer bat in diesem Zusammenhang die Unternehmen in Oberfranken, sich auch künftig in der Ausbildung junger Leute zu engagieren. Jeder Handwerksbetrieb, der ausbildet, gebe der Jugend eine Chance.

Zimmer informierte seine Zuhörer anschließend darüber, dass Meisterinnen und Meistern in Bayern ab dem Wintersemester der allgemeine Hochschulzugang gewährt wird, wenn sie zuvor ein Beratungsgespräch in der jeweiligen Hochschule führen. Zudem könnten Junghandwerker mit mindestens dreijähriger Berufspraxis unter bestimmten Voraussetzungen ein ihrem Beruf verwandtes fachgebundenes Studium beginnen.

Im Anschluss sprach Herpich die Absolventen von den Pflichten des Lehr- und Ausbildungsvertrages frei - und begrüßte sie "in der großen Handwerkerfamilie".

Für herausragende Absolventen gab es jede Menge Gratulation. Unser Foto zeigt die Besten bei der Gesellenprüfung (vorn von links): Daniela Friedrich, Julia Raithel, Artjem Maier und Manuela Weih. Zu den Gratulanten zählten (hinten von links): Kammerpräsident Thomas Zimmer, Kreishandwerksmeister Christian Herpich, Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, Geschäftsführer Gerhard Fischer, stellvertretender Kreishandwerksmeister Gerhard Scharf, Alexander Eberl, stellvertretender Landrat von Hof, Rainer Dötsch vom Münchner Verein und Horst Weidner, stellvertretender Landrat von Wunsiedel. Foto: -gb