GemeinhardtAG

Eine etwas andere Schulstunde für das Klima

Projektunterricht: Jugendliche diskutieren, wie sie gefährliche Treibhausgase vermeiden können.

Wunsiedel – „Warum zeigt man uns den Film und nicht den Politikern oder Konzernchefs“, brachte eine Realschülerin ihre Empörung auf den Punkt. Zuvor hatte sie wie etliche andere
Schüler der Sigmund-Wann-Realschule, des Luisenburg-Gymnasiums und der Jean-Paul-
Hauptschule die Multivisions-Schau „Kyoto im Klassenzimmer“ gesehen.

Darin geht es um den durch den hohen Kohlendioxidausstoß entstandenen Treibhauseffekt und Klimawandel. Die eindringliche Bildercollage ist eine Arbeit des Bund Naturschutz. Seit Monaten touren Björn Wiele und sein Team im Auftrag des Naturschutz-Verbandes durch die Schulen, um die Jugendlichen über die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufzuklären.

Die Aufführung des Filmes für die Schulen in Wunsiedel, Selb (heute) und Marktredwitz (Donnerstag) haben die Sparkasse Fichtelgebirge, die SWW Wunsiedel, die Gemeinhardt
AG und Maco-Dach dank Spenden ermöglicht.

Doch warum werden nun eigentlich die Jugendlichen mit dem Thema konfrontiert? Wiele hatte auf die Frage des Mädchens eine schlagende Antwort: „Damit ihr als künftige Entscheider über die klimapolitischen Zusammenhänge Bescheid wisst.“ In teils drastischen
Bildern verdeutlichte der Film, dass durch den Klimawandel etwa ein Viertel der Erdoberfläche versteppen wird, es immer längere Trockenperioden, aber auch häufiger Unwetterkatastrophen geben wird.

Doch nicht nur die Folgen des ungebremsten Kohlendioxidausstoßes sollte die Veranstaltung vor Augen führen. Die Schüler erfuhren auch, wie sie selbst für einen positiven Klimawandel beitragen können. „Jeder Deutsche verursacht im Jahr etwa elf Tonnen Kohlendioxid, das sind zehn Tonnen mehr, als für die Erde gerade noch verträglich wären.“ So verursache ein Schüler, der sich jeden Tag fünf Kilometer von der Mutter in die Schule fahren lässt pro Jahr etwa eine Tonne Kohlendioxid. Aber auch übermäßiger Fleischkonsum habe Klimaschadstoffe zu Folge.

Außer den eigenen Möglichkeiten zur Kohlendioxideinsparung kann laut Wiele der Einsatz
der „unbegrenzt zur Verfügung stehenden regenerativen Energien“ (Sonne, Wind, Wasserkraft) das Klima retten. „Trotzdem sollte jeder seinen Beitrag leisten.“ Wer erfahren
will, wie viel Kohlendioxid er verursacht, kann dies im Internet unter www.Klimaktiv.de.

Matthias Bäumler