Heizung

Trend eindeutig vom Öl weg

Oberkotzau. Vom Ein-Mann-Heizungsbaubetrieb zum regionalen Marktführer für Solartechnik und für alternative Energien hat sich in rund 40 Jahren die Gemeinhardt AG im bayerischen Oberkotzau bei Hof entwickelt.

Heute beschäftigt das Unternehmen 45 Mitarbeiter und macht knapp fünf Millionen Euro Jahresumsatz. Mit der ausschließlichen Konzentration auf Solardächer und Photovoltaikanlagen, auf Systeme zur Nutzung von Erdwärme und Biomasse sowie auf Heizungen mit Holzpellets bemüht sich die Firma nun schon seit 15 Jahren unbeirrt darum, dass Verbraucher die steigenden Öl- und Gaspreise nicht mehr zu interessieren brauchen und obendrein einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.

Und das sehr erfolgreich. 'Der Trend geht eindeutig weg vom Öl', stellte Vorstandschef Matthias Gemeinhardt bei einem Besuch von Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin in der Familien-AG fest. Die Auftragslage insgesamt sei zufriedenstellend, bei ärmepumpen gebe es einen regelrechten Boom. Bewusst setzt die Firma auf Privatkunden, die sie auch durch Planungs- und Beratungsleistungen zu überzeugen versucht.

Laut Gemeinhardt verliert sich bei ihnen der sture Blick auf den Preis, verflüchtigt sich zunehmend die Geizist-geil-Mentalität. Wie leistungsfähig Solartechnik und Anlagen für alternative Energien inzwischen sind, davon konnte sich Trittin bei einem Firmenrundgang ein Bild machen. Eine Diskussion mit dem Vizechef der Grünen-Bundestagsfraktion über die Förderung erneuerbarer Energien nutzte der Firmenchef zur Vorlage eines visionären Energiekonzeptes des Bundes Solardach, dem die Firma als Mitglied angehört.

Der sächsische Solarunternehmer Jörg Buschbeck aus Augustusburg hat in dem Papier bekannte Fakten und eine schlüssige Finanzierung zu einem Konzept zusammengeführt, mit dessen Hilfe die CO2-Emissionen weltweit halbiert und in Deutschland sogar auf ein Drittel reduziert werden könnten. Gleichzeitig soll es eine Investitionswelle auslösen, die neue Arbeitsplätze schafft und unabhängig von Energieimportenmacht. Das Projekt sieht eine nur langsam und über einen kalkulierbaren Zeitraumvon 30 Jahren ansteigende Steuer zur Energiepreisbegrenzung vor. Die Steuer wird ausschließlich dazu verwendet, zinslose Kredite für den CO2-Ausstieg zu vergeben.

Hochinteressant nannte Trittin das Konzept, das er zur Diskussion mit nach Berlin nahm. (feu)