Solar GemeinhardtAG

PIONIERARBEIT - Sonne strahlt für den ASGV Döhlau

Mit Mix aus Sonnenkollektoren und Erdreichwärmepumpe spart Verein mittelfristig viel Geld

Erich Groh ist beim ASGV Döhlau Hauptkassierer – und Energiemanager. Letztere Position kann nur er ausüben, denn das Energiesparprojekt des ASGV Döhlau, das zu
drastischen Einsparungen führte, ist sein 'Kind'. Und mit diesem hat der relativ
kleine Verein vor den Toren Hofs Pionierarbeit geleistet.

DÖHLAU - Als sich Erich Groh die Heizkostenabrechnungen der Jahre 2004 bis 2006 anschaute, stellten sich ihm die Haare zu Berge. Rund 4000 Euro standen dort jeweils zu
Buche. Dazu muss gesagt werden, dass die Anlage mit Flüssiggas betrieben wurde, der teuersten Energie überhaupt. Groh wollte das ändern, studierte Literatur, wälzte Angebote und machte sich über entsprechende Zuschussprogramme sachkundig. Als Partner stand ihm Andreas Gemeinhardt, Seniorchef der gleichnamigen AG, zur Verfügung.

Dann ging alles ganz schnell. Anfang 2007 stimmten die Vereinsgremien nach anfänglichem Zögern zu, im April begann die Umrüstung und im Juli war alles fertig.
Nun ragt auf dem Dach des Sportheims in Döhlau eine Batterie Sonnenkollektoren in den
wolkenlosen Himmel. Die Sonne strahlt und die Kollektoren fangen die Wärme auf. Dreimal 7,6 Meter oder 22,8 Quadratmeter beträgt die Fläche, sie bringt eine Einsparung einer Energiemenge von etwa 1000 Litern Heizöl im Jahr. Für die Speicherung der kostenlosen Sonnenenergie wurde im Sportheim ein Schichtenspeicher mit 5000 Litern Inhalt installiert, genauer gesagt, vor Ort zusammengebaut. Speicher dieser Größenordnung sind sehr selten. Im Normalfall beträgt die Größe nur 800 bis 1000 Liter.

Mit diesem Speichersystem kann Energie aus ertragreichen Sonnentagen für Tage mit weniger Solarertrag aufgehoben werden. Trotz des Speichervolumens von 5000 Litern Wasser besteht keine Gefahr der Keim-Bildung in der Warmwasserbereitung, da das Brauch- und Duschwasser bei Bedarf immer frisch erwärmt wird. Dies ist, erklärt Groh, besonders wichtig, wenn die Anlage nach Veranstaltungen längere Zeit nicht betrieben
wird.

Doch was machen die Sportler, wenn die Sonne einmal längere Zeit nicht scheint und
der große Speicher leer ist? Auch hier haben sich die Döhlauer eine umweltgerechte Lösung einfallen lassen: Erdreichwärmepumpe heißt das Stichwort. Sie springt dann ein und sorgt für heißes Wasser in den Duschen. Ein vollautomatisch arbeitender Energiemanager sorgt dafür, dass alles richtig verwaltet wird und die Sonne immer Vorrang hat. Nur im Bedarfsfall wird die Wärmepumpe dazugeschaltet.

Erdreichwärme ist aufgespeicherte Sonnenenergie. Sie sorgt im Bedarfsfall für die Gebäudebeheizung und die Nachheizung des Warmwassers. Diese Wärmepumpe bezieht aus einem Kunststoff-Rohrsystem, das im Erdreich verlegt ist, ihre Energie. Rund 1000 Meter Rohr wurden verlegt, viermal rund um den Sportplatz, und diese Rohre liefern Energie, die Jahr für Jahr von der Sonne wieder kostenlos nachgeliefert wird.

Der Verein muss nur noch etwa ein Viertel der Gesamtenergie zum Betreiben der Anlage
kaufen, sprich Strom. Die gesamte Anlage wurde von der Oberkotzauer Firma Gemeinhardt AG geplant und installiert.

Fast 57000 Euro musste der Verein dafür aufbringen. 10000 Euro waren an Eigenmitteln
vorhanden, 12000 gab es als Bauspardarlehen, jeweils 5000 Euro Zuschuss vom Landratsamt und von der Gemeinde, 1825 Euro vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und 1200 Euro gingen als Spenden ein. Die zugesagten 8000 Euro Zuschuss vom BLSV und weitere fehlende Mittel mussten die Vereinsmitglieder durch Kauf von Bausteinen zwischenfinanzieren, da die Warteliste beim BLSV lang ist, aber dafür schlugen noch weitere 8000 Euro Vorsteuererstattung auf der Habenseite zu Buche.
Zudem leisteten die Mitglieder auch noch eine ganze Reihe Arbeitsstunden.

Dafür hat der ASGV jetzt eine vorbildliche Anlage. Und Erich Groh ist stolz, als er ein
Fazit zieht: 'Unsere jährlichen Kosten betragen jetzt nur noch etwa 1000 Euro jährlich, damit amortisiert sich die Anlage in sieben Jahren.“ Andreas Gemeinhardt ergänzt: 'Der Verein ist jetzt unabhängig von Preissteigerungen bei käuflicher Energie. Dadurch können sich weitere Sparpotenziale ergeben.' Das geht dem Hauptkassierer Groh natürlich runter
wie Öl.

A. K.
Erich Groh ist gerne bereit seine Erfahrungen bei diesem Pilotprojekt mit anderen zu teilen. Kontakt über die Rufnummer 09286/ 6395.